Ausbildung zur klassisch hippologischen Gebisskundeexpertin bei Ilka Stehn
Anfang des Jahres war es wieder soweit – die nächste Fortbildung stand an! Denn wie heißt es so schön? Wer rastet, der rostet. 😉
Dass das richtige Equipment im Reitsport von zentraler Bedeutung ist, ist mittlerweile vielen Reiterinnen und Reitern bewusst. Der Fokus liegt dabei meist auf dem Sattel – verständlich, denn er ist ein entscheidender Faktor für das Wohlbefinden von Pferd und Reiter. Doch es gibt eine weitere, ebenso wichtige Komponente, die häufig unterschätzt wird: das Kopfstück.
Gerade das Zusammenspiel von Gebiss und Reiterhand beeinflusst die Kommunikation zwischen Pferd und Reiter maßgeblich. Nur ein korrekt angepasstes Gebiss und ein fachgerecht verschnalltes Reithalfter ermöglichen eine ruhige, feine und präzise Verbindung zur Reiterhand. Und nein, „zwei Falten im Maulwinkel“ bedeuten nicht automatisch, dass ein Gebiss richtig liegt!
Im März 2025 begann meine Ausbildung bei Ilka Stehn. In sieben mehrstündigen Online-Modulen sowie zwei Praxis-Wochenenden mit anschließender Prüfung tauchten wir tief in die Welt der Gebisskunde ein. Ilka vermittelte nicht nur umfassendes theoretisches Wissen, sondern gab uns auch wertvolle praktische Einblicke.
Von verschiedenen Materialien, Mundstückformen, Seitenteilen und deren Wirkungsweisen bis hin zur konkreten Anpassung am Pferd – alles wurde detailliert besprochen, hinterfragt und ausprobiert. Auch Themen wie Anatomie, Reithalfter-Varianten und gebisslose Alternativen wurden intensiv behandelt. Es gab zahlreiche Aha-Momente!
Ich bin bis dato nur mit einfachen Gebissen wie Wassertrensen, einfach gebrochenen Mundstücken etc. in Berührung gekommen, somit waren für mich einige Gebisse völlig neu und deren Wirkung galt es erst einmal zu verstehen. Besonders spannend war es, die tatsächliche Wirkung verschiedener Gebisse direkt am Pferd zu erleben und mit dem zu vergleichen, was die Hersteller versprechen bzw. bewerben. Leider ist dies oft nicht deckungsgleich. Die Unterschiede in Anatomie und Individualität der Pferde spielen dabei eine maßgebliche Rolle.
Wir profitierten enorm von Ilka Stehns Erfahrung und Fachwissen. Keine Frage blieb unbeantwortet, und sie nahm sich immer die Zeit, Inhalte bei Bedarf auch mehrfach zu erklären – geduldig und kompetent. Die Lernatmosphäre war offen, herzlich und respektvoll, und innerhalb der Gruppe entstand ein wirklich schönes Miteinander.
Die Abschlussprüfung Ende Juni bestand aus einem schriftlichen sowie einem praktischen Teil. In der Praxis galt es, zwei verschiedene Gebisse an unterschiedliche Pferde anzupassen und Ilkas kritischen Fragen standzuhalten. Alle Teilnehmer haben die Prüfung mit Erfolg gemeistert und am Sonntag durften wir schließlich unser wohlverdientes Zertifikat in den Händen halten.
Ich freue mich sehr, diese Etappe abgeschlossen zu haben und meine Reitschüler nun noch ganzheitlicher unterstützen zu können. Wenn du Fragen hast oder Unterstützung beim Thema Gebissanpassung brauchst, melde dich gern bei mir.
